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Lösungen für den Ausweg aus der Klimakrise: 5 machbare To-Dos

Im August 2021 wurde der erste Teil des neuesten Berichts des Weltklimarates (IPCC) veröffentlicht, der die naturwissenschaftlichen Grundlagen, Ursachen und das Ausmaß des Klimawandels dokumentiert. Was sich damals vermutlich bei den meisten eingeprägt hat, ist die unbestreitbare Tatsache, dass der Klimawandel menschengemacht ist. Ebenso bedeutet dies aber auch, dass der Mensch gegen den Klimawandel ankämpfen kann: Nachdem Ende Februar 2022 der zweite Teil des Berichtes über die Folgen und Anpassungsmöglichkeiten an den Klimawandel aufgeklärt hat, fasst der im April veröffentlichte letzte Teil fünf zentrale, notwendige und so schnell wie möglich umzusetzende Handlungsempfehlungen zur Bewältigung der Klimakrise zusammen [3], [4] – eine Art »last minute To-Do-Liste zur Rettung unseres Planeten« [2], wie Treibhauspost formuliert. In ihrem Artikel fassen die Autoren diese kurz und prägnant zusammen und vergleichen das jeweilige Einsparpotenzial der Lösung (CO2-Äquivalent pro Jahr) mit den entstehenden Kosten (durchschnittliche Kosten pro Tonne CO2-Äquivalent). Die gute Nachricht ist, dass all diese Lösungen sofort realisierbar sind, das heißt wir brauchen nicht auf noch zu entwickelnde Technologien zu warten:

1. Ausbau von Solar- und Windenergie

Einsparpotenzial: 8 Gigatonnen, Kosten: sehr niedrig

Wir bevorzugen schnelle, einfache und günstige Lösungen. Vor allem in Krisenzeiten. Mit Solar- und Windkraftanlagen gibt es bereits eine solche Lösung: Eine Photovoltaikanlage beispielsweise ist relativ schnell auf dem Dach angebracht, bleibt bis auf ein paar Wartungen unberührt und ist eine vergleichsweise günstige Lösung. Aufgrund der hohen Einsparmöglichkeiten und relativ geringen Umsetzungskosten sollte der Ausbau von Solar- und Windenergie an erster Stelle stehen und so schnell wie möglich vorangetrieben werden. Bereits jetzt gibt es schon über 160 Dörfer in Deutschland, die mit Photovoltaik, Windrädern und Biogasanlagen energietechnisch auf eigenen Beinen stehen (vgl. unseren Artikel über Großbardorf). Diese Entwicklung muss noch viel flächendeckender umgesetzt werden.

2. Erhaltung von Wäldern und Ökosystemen

Einsparpotenzial: 7 Gigatonnen, Kosten: niedrig bis mittel

Mit unseren Wäldern und Mooren haben wir natürliche, riesige CO2-Speicher gegeben, weshalb sie ein enormes Einsparpotenzial haben. Sorgen wir für ihren Erhalt bzw. ihre Renaturierung, haben wir schon eine große Hilfe bei der Bekämpfung des Klimawandels.

3. Klimaverträgliche Lebensmittelherstellung

Einsparpotenzial: ca. 2,7 Gigatonnen, Kosten: mittel

Auch beim Anbau von Lebensmitteln kann einiges an CO2 eingespart werden. Agroforstwirtschaft und Düngen mit Biokohle sind nur zwei Beispiele, um die Treibhausgase beim Anbau pflanzlicher Nahrung zu reduzieren.

4. Ausstieg aus Kohle und Gas

Einsparpotenzial: ca. 2,1 Gigatonnen, Kosten: mittel bis hoch

In der Industrie gibt es ebenfalls einige Möglichkeiten, die Produktion grüner zu gestalten. So kann beispielsweise in der Stahlproduktion durch die Verwendung von grünem Wasserstoff langfristig auf CO2 verzichtet werden (vgl. unseren Artikel über die Energiewende in der Wirtschaft). Auch vom Erdgas kann man sich unabhängig machen: So kann die bayerische Gemeinde Großbardorf durch die Umstellung auf Biogasanlagen rund 80% ihres Wärmebedarfs decken (vgl. unseren Artikel über Großbardorf).

5. Weniger Fleischkonsum

Einsparpotenzial: ca. 1,8 Gigatonnen, Kosten: unbekannt

Unsere Ernährung ist ein sehr emotionales und sensibles Thema, in das man sich ungerne reinreden lässt, über das allerdings trotzdem gesprochen werden muss, da wir als Konsumenten darüber am meisten Emissionen einsparen können. Allein bei der Kuhhaltung werden Unmengen an schädlichem Methan in die Luft freigesetzt. Eine überwiegend pflanzenbasierte Ernährung ist die klimafreundlichste.

IPCC: Report Climate Change 2022

Neben den fünf To-Dos steckt im letzten Teils des IPCC-Berichts noch ein weiteres zentrales Ergebnis: Die Abkehr vom wirtschaftlichen Wachstumsparadigma ist zwingend notwendig für die Erhaltung eines lebenswerten Planeten – und damit unseres Wohlstandes. Denn stetiges wirtschaftliches Wachstum in Industrieländern bedeutet mehr Energieverbrauch was zu noch mehr Emissionen führt. Da das stetige wirtschaftliche Wachstum eng verknüpft ist mit dem Immer-mehr-wollen in unserer Konsumgesellschaft, formulieren die Autoren von Treibhauspost ein Umdenken an dieser Stelle als unser aller Haupt-To-Do und stoßen damit den zentralen Gedanken unseres Glücksartikels an: Was macht uns glücklich? Welche Faktoren machen ein zufriedenes Leben aus? Welche Rolle spielt Konsum überhaupt für ein erfülltes, glückliches Leben? Und hier ist die gute Nachricht, dass persönliches Glück und klimafreundliches Verhalten sich nicht ausschließen müssen.

Hier kommst du zu unserem Artikel:

Übrigens, wer mehr über die Einflussnahme der Politik auf die Präsentation des Berichtes lesen möchte, findet hier einen spannenden Artikel:

https://www.watson.de/nachhaltigkeit/interview/930552212-klimaschutz-warum-scientist-rebellion-den-ipcc-weltklimabericht-leakte


Quellen

  1. https://www.ipcc.ch/report/ar6/wg3/, aufgerufen am 02.09.2022
  2. https://steadyhq.com/de/treibhauspost/posts/d9e720d4-8830-4720-be39-74533c3dc44e, aufgerufen am 02.09.2022
  3. https://www.wwf.de/themen-projekte/klima-energie/internationale-klimapolitik/weltklimarat-laeutet-alarmglocken, aufgerufen am 02.09.2022
  4. https://de.wikipedia.org/wiki/Sechster_Sachstandsbericht_des_IPCC, aufgerufen am 02.09.2022

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