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Was bedeutet die Energiewende für die Wirtschaft?

Glücklicher Arbeiter auf Windrad mit Blick über die Landschaft

 

Die Energiewende: Für viele Unternehmen und Angestellte ein Reizwort, da sie tiefgreifende Veränderungen und damit unbequeme Umstellungen, Kosten und vielleicht sogar den Jobverlust fürchten. Veränderungen wird es geben, gab es aber auch schon immer, und viele Familienunternehmen überleben trotzdem über Jahrhunderte, da sie vorausschauend und langfristig planen, um lange zu bestehen (vgl. Artikel: Wie sieht unsere Wirtschaft in Zukunft aus?). Wer im 21. Jahrhundert nicht auf die Veränderungen, wie dem von uns verursachten Klimawandel, reagiert und die Endlichkeit von Ressourcen und auch des Planeten akzeptiert, und in seine Planung keine Energiewende/Klimaschutz einschließt, riskiert die Zukunftsfähigkeit.

Stahlproduktion

Auf der anderen Seite ist für die Umsetzung und den Erfolg der Energiewende das Überleben von Unternehmen unverzichtbar, was am Beispiel der Stahlindustrie deutlich wird: Aktuell wird bei der Stahlproduktion fast ausschließlich Kohle verwendet, was nur so lange gut geht, bis die fossilen Ressourcen erschöpft sind. Ohne die Umstellung auf eine andere Technologie ist das Ende dieses Wirtschaftszweiges vielleicht noch nicht akut bedroht, aber doch vorhersehbar [1]. Und genau für diese Umstellung selbst, nämlich weg von Kohle hin zu erneuerbaren Energien, wird wiederum Stahl benötigt, z. B. für Windkraftanlagen oder andere Anlagen zur Energiegewinnung und -speicherung. 

Offshore Windräder

Die gute Nachricht ist, dass es eine klimaneutrale Alternative zur Kohle bei der Stahlproduktion gibt: Wasserstoff. Dadurch wird bei der Stahlproduktion nicht CO2 frei, sondern Wasserdampf. Bis 2045 will z.B. auch Deutschlands größtes Stahlunternehmen Thyssenkrupp vollständig auf Wasserstoff umsteigen [2], da es sich der Notwendigkeit klimaneutraler Alternativen in Hinblick auf die eigene Existenzsicherung bewusst ist. Ebenso hat Anfang des Jahres auch der deutsche Stahlkonzern Salzgitter AG seine neue Strategie zur grünen Stahlproduktion vorgestellt, die vorsieht, dass bis 2033 statt der mit Kohle betriebenen Hochöfen nur noch Direktreduktionsanlagen und Elektroöfen zum Einsatz kommen, in denen der Stahl mittels Wasserstoff produziert wird [3]. Dass der dafür benötigte Wasserstoff mithilfe regenerativer Energiequellen hergestellt wird, soll die Zusammenarbeit mit dem dänischen Energieunternehmen Ørsted, Marktführer bei Offshore-Windenergie, sicherstellen: Die Windenergie wird zur Produktion des grünen Wasserstoffs eingesetzt, welcher wiederum zur Produktion des grünen Stahls verwendet wird, aus dem anschließend wichtige Bauteile für Windanlagen gebaut werden können [4] – eine fruchtbare Abhängigkeit, die sowohl der Energiewende als auch der Industrie ihre Zukunft sichert.

Wasserstoffanlage mit Windrädern und Solarpanels

Das Beispiel der Stahlindustrie zeigt vor allem auch, dass durch die Energiewende keine Arbeitsplätze verloren gehen: Durch die Umstellung von Kohle auf Wasserstoff werden nicht nur bisherige Arbeitsplätze in der Stahlindustrie erhalten, sondern zusätzliche geschaffen, weil zur Produktion des Wasserstoffs Anlagen gebaut werden müssen.

Insgesamt kann man also von einer Win-Win-Situation sprechen, denn um zukunftsfähig zu bleiben, braucht die Industrie die Energiewende und umgekehrt, und beide Seiten profitieren jeweils voneinander. Das Beispiel der Stahlindustrie verdeutlicht, dass Klimaschutz und Wirtschaft Hand in Hand gehen, und dass Klimaschutz nicht einfach ein Label ist, mit dem das Unternehmensimage aufpoliert wird, sondern eine Strategie, mit der das Unternehmen zukunftsfähig gemacht wird.


Quellen

  1. https://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/globalisierung/52770/kohle-reserven, aufgerufen am 07.02.2022
  2. https://www.thyssenkrupp-steel.com/de/produkte/bluemint/bluemint.html, aufgerufen am 07.02.2022
  3. https://www.salzgitter-ag.com/de/newsroom/pressemeldungen/details/default-2a0b2cbb1d-1-19181.html, aufgerufen am 07.02.2022
  4. https://www.salzgitter-ag.com/de/newsroom/pressemeldungen/details/default-5e0c0c2dad-19160.html, aufgerufen am 07.02.2022

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