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TUI-Jugendstudie: Klimakrise ist Thema Nummer Eins

TUI-Jugendstudie: Klimakrise ist Thema Nummer Eins

Erst die Pandemie, dann der Krieg in Europa, und alles begleitet vom immer weiter und schneller voranschreitenden Klimawandel. Krisen, wo man hinschaut: Corona-Krise, Energiekrise, Wirtschaftskrise, Klimakrise – Zukunftskrise? Wie empfinden junge Menschen, deren gesamte Zukunft noch vor ihnen liegt, die aktuellen Entwicklungen, insbesondere deren Einfluss auf ihr eigenes aktuelles und zukünftiges Leben? Genau dazu hat die TUI Stiftung über 6000 junge Menschen aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Italien, Griechenland und Polen im Alter von 16-26 Jahren im Rahmen einer Online-Studie Anfang April 2022 befragt. Diese unter dem Namen »Junges Europa« veröffentlichte Studie führt die TUI Stiftung seit 2017 jährlich durch.

Klima, Krieg, Corona: Klimakrise wird als größte Bedrohung empfunden

Grafik TUI-Jugendstudie: Bedrohung durch Klimawandel
Ausschnitt aus einer Grafik der TUI-Jugendstudie. Dargestellte Zahlen gelten für Europa, über alle befragten Länder gemittelt (zum Vergrößern klicken)

Aus der Befragung wird deutlich, wie wichtig das Thema Klimawandel für junge Europäerinnen und Europäer ist: Zusammen mit Migration und Asyl ist für sie der Umwelt- und Klimaschutz Thema Nummer Eins. Mehr noch: Die Klimakrise stellt für 76% der Befragten eine größere Bedrohung dar als der Krieg in Europa und die Corona-Pandemie. Begleitet wird diese Wahrnehmung von Besorgnis, Frustration, Angst, aber auch Wut. Wenig überraschend ist daher das Ergebnis, dass die jungen Menschen noch pessimistischer in die Zukunft schauen als in den Vorjahren.

Klimaschutzmaßnahmen als Sicherung zukünftiger Freiheit

Ein Lichtblick für knapp zwei Drittel aller Befragten sind Maßnahmen gegen den Klimawandel: Diese werden nicht als Beschränkung, sondern vielmehr als Sicherung ihrer zukünftigen Freiheit empfunden. Dass es dafür Kompromisse bedarf, sind sich rund 70% aller Befragten einig. Mehr als die Hälfte sehen den Staat in der Pflicht, auf den Klimawandel zu reagieren, beispielsweise in Form von höheren Steuern, Regeln und Verboten, damit bestimmte Dienstleistungen und Produkte klimafreundlich werden. Auch auf individueller Ebene sind junge Menschen bereit, ihre bisherige Lebensweise zu verändern (Konsum, Urlaub, etc.).

Klimaschutz vor Wirtschaftswachstum

Verglichen mit Maßnahmen zum Wirtschaftswachstum werden die Maßnahmen zum Klimaschutz weiterhin höher gewichtet, allerdings mit rückläufigem Trend. Fast noch wichtiger ist jedoch das Ergebnis, dass diese Priorisierung weitgehend unabhängig von Geschlecht, Bildungsstand, Wohnort und Lebensstandard gemacht wurde. Gerade dieser Umfragepunkt macht deutlich, dass sich der Klimawandel durch alle Gesellschaftsschichten zieht und dort seine Spuren hinterlässt.

Yoga, Meditation, Entspannung

Was die Studie klar widerlegt, ist der Irrglaube, Klimaschutz sei eine Einschränkung und ausschließlich mit Verzicht verbunden. Im Gegenteil, junge Europäerinnen und Europäer sehen ihn als Chance, die ihre Zukunft zu sichern. Die Bereitschaft, dafür auch die eigene Lebensweise zu verändern, z.B. im Hinblick auf das Konsumverhalten, macht das Hintenanstellen des Wirtschaftswachstums plausibel. Dieses Credo des ewigen Wirtschaftswachstums hat auch der IPCC (Weltklimarat) in seinem 3. Teil seines Sachstandsberichts angezweifelt (vgl. unseren Artikel über 5 machbare To-Dos, die der IPCC zur Lösung der Klimakrise empfiehlt). Denn wozu eine immer weiter wachsende Wirtschaft notwendig, wenn das Leben nicht auf übermäßigen Konsum ausgerichtet ist, sondern auf andere Dinge, wie z.B. Zeit mit Familie und Freunden? Ist es überhaupt ein »Kompromiss«, seinen Konsum zu reduzieren und zu erkennen, was einen wirklich glücklich macht und was man für ein erfülltes Leben braucht?

Erfahre mehr über dieses Thema in unserem Glücksartikel:


Quellen

https://www.tui-stiftung.de/unsere-projekte/junges-europa-die-jugendstudie-der-tui-stiftung/jugendstudie-2022/, aufgerufen am 06.09.2022

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