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Recap: Hat unsere Info-Veranstaltung frischen Wind gebracht?

Sharepic: Heidelberg braucht frischen Wind.

Am 25. Mai veranstaltete GreenMellon e.V. zusammen mit Vertretern von der Klimaschutz- und Energie-Beratungsagentur Heidelberg gGmbH (KLiBA) und den Scientists for Future eine Informationsveranstaltung über Windkraft in Heidelberg. Inhaltlich ging es um die Themen Naturschutz, Flächenverbrauch und Rechtliches.

In der Veranstaltung wurde versucht, über die Pros und Kontras von Windenergie, insbesondere auch die Pläne der Stadt am Lammerskopf Windenergieanlagen zu installieren, zu informieren. So wurde beim Thema Naturschutz der Einfluss von Windkraft auf die lokale Fauna und Flora beleuchtet und in den Kontext des schon jetzt sichtbaren Effektes der Klimakrise gesetzt. Beispielsweise würde die Installation alle geplanter Windenergieanlagen, von denen 10% im Wald installiert werden sollen, zwar durchaus einen Waldverlust bedeuten1, jedoch beträgt dieser nur ein Hundertstel des Waldverlustes durch Dürren (5%, siehe 2), der kürzlich in nur drei Jahren in Deutschland gemessen wurde. Herausgestellt wurde auch, dass Naturschutzaspekte rund um das Thema Windkraft im Internet oft sehr unvollständig dargestellt werden. So wird in manchen »Faktencheck-Papieren« von Umweltverbänden die sehr umfangreiche wissenschaftliche Literatur zum Thema Windkraft und Naturschutz ignoriert. Dabei gibt es sehr viele wissenschaftliche Studien, die das Thema genau beleuchten.

Waldsterben-im-Harz
Waldsterben im Harz

Ein weiterer Aspekt war der Flächenverbrauch der Windkraft im Vergleich zu anderen erneuerbaren Energiequellen, wie Solarenergie oder Biogas3. Es wurde dargestellt, wie ein Hektar Fläche entweder mit Biogas sieben Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgen könnte, oder 230 Haushalte, wenn man auf derselben Fläche mit Solaranalagen Strom erzeugt. Wenn man Windkraft nutzt, reicht die Fläche schon für 6000 Haushalte.

Anschließend wurde ein wenig beachtetes Urteil4 des Bundesverfassungsgerichtes erläutert, nach dem ein Bundesland den Bau von Windenergieanlagen im Wald nicht generell ausschließen darf (das Land Thüringen hatte dies versucht), da der Ausbau der Windkraft einen faktisch unverzichtbaren Beitrag zu der verfassungsrechtlich durch Art. 20a GG und durch grundrechtliche Schutzpflichten gebotenen Begrenzung des Klimawandels leistet.

Zum Schluss wurde von Scientists for Future die Eignung verschiedener Standorte für den Bau von Windenergieanlagen im Rheintal und dem Odenwald erläutert. Dabei wurde auch auf Photomontagen und deren Umsetzbarkeit eingegangen, die Gegner der Windkraftpläne der Stadt Heidelberg in der Vergangenheit im Internet als Negativbeispiele veröffentlichten. Vorschläge für real umsetzbare und von der Bevölkerung möglicherweise akzeptable Orte für Windenergieanlagen wurden gezeigt.

Windkraft im Wald

Die Atmosphäre war, trotz der Anwesenheit einiger kritischer Stimmen bzgl. Windkraft im Allgemeinen, konstruktiv und die Fragen der meisten Besucher bezogen sich eher auf die Planung von Windkraft als auf den Naturschutz (bis auf eine Frage zu möglichen Ausgleichsflächen).


Quellen:

  1. 24000 Anlagen, davon 10% im Wald, gerechnet mit einem Flächenverbrauch von 0.25 ha (kurzfristig gerodet und nach Bau wieder aufgeforstet werden laut UBA 0.5 ha und dauerhaft versiegelt bleiben 0.05 ha (https://stories.umweltbundesamt.de/system/files/document/20210527_Themenkompass_Windenergie_im_Wald.pdf, aufgerufen am 26.06.2024) ↩︎
  2. https://www.dlr.de/de/aktuelles/nachrichten/2022/01/20220221_sorge-um-den-deutschen-wald, aufgerufen am 26.06.2024 ↩︎
  3. https://www.thuenen.de/de/newsroom/mediathek/faktencheck/energie-vom-acker-lohnt-sich-das, aufgerufen am 26.06.2024 ↩︎
  4. https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/2022/09/rs20220927_1bvr266121.html;jsessionid=DBC11A8DE61DE190DF22A589C92678B7.internet941, aufgerufen am 26.06.2024 ↩︎

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