„Die Zukunft der Menschheit steht auf dem Spiel“ – Ein letzter Weckruf
Sind Sie müde von ständigen Alarmmeldungen und Appellen wegen der Klimakrise? Dann könnte Folgendes womöglich eine der letzten Warnungen der Wissenschaft sein, bevor die Ausmaße der Klimakrise nicht mehr reduzierbar sind. In einer neuen Veröffentlichung der Fachzeitschrift „BioScience“ finden renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler alarmierende Worte:
Dies ist zweifellos ein globaler Notfall. Ein Großteil der Lebensgrundlagen auf der Erde ist gefährdet. Wir treten in eine kritische und unvorhersehbare neue Phase der Klimakrise ein.”
25 von 35 planetaren Lebenszeichen schlagen Alarm
Die Wissenschaftler*innen beschreiben die Klimakrise als eine nie dagewesene und irreversible Katastrophe. Grund dieser alarmierenden Worte der Forschenden sind ihre jährlich erhobenen Daten zu den sogenannten 35 „planetaren Lebenszeichen“. Diese sind u.a. der Ausstoß von CO2, Entwaldung, Extremhitze-Tage, Säuregehalt der Ozeane und die Eisschmelze. Der dringliche Ton des Berichts ist dem Ergebnis der diesjährigen Erhebung geschuldet: 25 von den 35 „planetaren Lebenszeichen“ sind auf neuem Rekordniveau, teilweise in historischem Ausmaß. Die Wissenschaftler*innen konstatieren, dass wir nun in einer Phase sind, in der die Krise nicht mehr abgewandt werden kann. Die verbleibende Chance besteht darin, das Schadensausmaß durch unser Handeln zu begrenzen.
Negativrekorde überstürzen sich
Die energiebedingten Treibhausgas-Emissionen sind auch im Jahr 2023 noch um 2,1% gestiegen und entsprechen damit einem neuen Rekordwert. Der schnelle Anstieg der durchschnittlichen globalen Temperatur hat zu einer erhöhten Häufigkeit von Hitzeextremen geführt. Extremwetter auf der ganzen Welt haben fatale Konsequenzen. Die Hurrikane „Milton“ und „Helene“ sind aktuelle Beispiele. 11,9 Millionen Hektar Wald wurden 2023 weltweit zum Opfer von Waldbränden. Der durch den Klimawandel bedingte Waldverlust ist der dritthöchste jemals gemessene und damit ebenfalls auf Rekordniveau. Die Meere erreichen einen Höchstwert an gespeicherter Wärmeenergie und der Menge an Säuregehalt, was zu einem Massensterben von Fischen führte.
1.5°C Ziel eine Utopie – die Wissenschaft rechnet mit mindestens 2.5°C bis 2100
Unter diesen Umständen sind nur 6% von den 380 befragten Klimaforschenden optimistisch, dass die Erderwärmung auf 1,5 Grad eingeschränkt werden kann. Die meisten der Befragten, nämlich 35%, erwarten einen Anstieg um 2,5 Grad. 42% geben eine noch pessimistischere Einschätzung. Aus dem Bericht werden die große Sorge und der Alarm der Beteiligten deutlich.
Lösungen
Doch sie weisen auch auf die Lösungen hin, die ja bereits seit geraumer Zeit existieren, aber nicht entschieden umgesetzt werden. Oberste Priorität sollte laut dem Report der schnelle Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe sein. Die Forschenden warnen zudem auch: „In einer Welt mit endlichen Ressourcen ist unbegrenztes Wachstum eine gefährliche Illusion“. Die drastische Reduktion des Konsums und der Verschwendung, Förderung von pflanzenbasierter Ernährung und mehr Bewusstsein für die Klimakrise zu schaffen sind vorgeschlagene Lösungen. Der Bericht endet mit den Worten:
Die Zukunft der Menschen hängt von unserer Kreativität, Moral und Beharrlichkeit ab. (…) Nur durch entschlossenes Handeln können wir die Natur schützen. (…) Die Zukunft der Menschheit steht auf dem Spiel.“
Was kann ich tun?
Momentan gehen wir den falschen Weg. Viele Menschen geben die Verantwortung an die Politik ab und die Politiker zögern etwas umzusetzen, weil sie gewählt werden möchten. Die Politik folgt der Entwicklung der Gesellschaft, und jeder muss selbst aktiv werden, damit die Politik nachzieht. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, diese Krise noch zu begrenzen!
Vor allem müssen wir begreifen, dass es nicht mehr um das Vermeiden der einen oder anderen Plastiktüte geht. Es geht jetzt nur noch um die ganz großen Räder, die wir drehen müssen – wir müssen klotzen Der erste Schritt ist, zu verstehen, wo wir richtig viel CO2 emittieren. Und genau dafür hat das Umweltbundesamt einen CO2-Rechner entwickelt. Hier können wir herausfinden, wie viele Tonnen CO2 durch welchen Bereich unseres Lebens ausgestoßen werden: https://uba.co2-rechner.de/de_DE/ . Wichtig ist außerdem, dass wir individuell nicht im stillen Kämmerlein agieren, sondern mit unseren Bemühungen sichtbar werden. So können wir andere im positiven Sinne anstecken und unsere CO2-Einsparungen indirekt erhöhen.
Quellen:
https://academic.oup.com/bioscience/advance-article/doi/10.1093/biosci/biae087/7808595
https://www.tagesschau.de/wissen/klima/bericht-planetare-lebenszeichen-100.html
Alle aufgerufen am 20.10.2024