web analytics

Warm werden mit Wärmepumpe & Solar – Ein Erfahrungsbericht

Überlegen Sie momentan, sich eine Wärmepumpe zuzulegen, würden sich aber gerne vorab – neben den vielen technischen Eckdaten – auch einfach ein paar praktische Erfahrungen von anderen einholen, die bereits eine Wärmepumpe installiert haben? Was die Beweggründe waren, was ihnen an diesem Heizsystem besonders gefällt, was vielleicht Hürden / Schwierigkeiten waren und welche Tipps sie für Sie parat haben? Genau diese Fragen haben wir jemandem gestellt, der sich zunächst für eine Wärmepumpe und kurze Zeit später auch für Solarpanels entschieden hat. Mit dieser Kombi-Lösung ist er sehr zufrieden und teilt im Folgenden seine Erfahrungen mit uns:

Beweggründe für Wärmepumpe und Solar
Solar und Wärmepumpe

Ausschlaggebend für die Anschaffung der Wärmepumpe war für mich der hohe Verbrauch der 30 Jahre alten Gasheizung in unserem Haus. Die hat sehr viel Gas geschluckt und in Verbindung mit den steigenden Gaspreisen und generell dem Wunsch nach einer effizienteren Heizmethode haben wir uns letztlich für eine Wärmepumpe entschieden. Die Ende 2022 noch gewährte Förderung durch die BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) hat diese Entscheidung leichter gemacht. Da dann unser Stromverbrauch mit der Wärmepumpe in der ersten Wintersaison deutlich anstieg, haben wir 6 Monate später Solarpanels installiert und damit die Förderung durch die BAFA quasi reinvestiert.

Wahrnehmung / Einfluss der Debatte um den sogenannten »Heizhammer«

Von der Presse habe ich mich wenig beeinflussen lassen bei der Entscheidung für den Einbau von Wärmepumpe und Solar. Aber Beratung haben wir natürlich gehabt durch einen Energieberater und den Sanitärfachbetrieb. Wir haben uns überzeugen lassen, dass eine Wärmepumpe die effizienteste Art und Weise ist, Wärme zu erzeugen. Obwohl die Amortisationszeit in unserem Fall länger als ursprünglich berechnet dauert (wir haben ein relativ schwer heizbares Haus), halte ich die Wärmepumpe in jedem Fall für eine sinnvolle Sache.

Was mir besonders an Wärmepumpe und Solar gefällt

Die Vorlauftemperaturen der Wärmepumpe sind niedrig, was ein viel präziseres Heizen ermöglicht, wodurch wir einiges an Energie sparen können. Das ist ein wirklich großer Vorteil. Vor allem aber die Kombination aus Wärmepumpe und Solar ist sinnvoll. Wenn man irgendwie die Möglichkeit hat, würde ich dazu raten, sich beides zusammen anzuschaffen. Natürlich ist das mit einer hohen Investition verbunden, aber auf die Weise kann man die Dimension der Solarpanels perfekt auf den Bedarf der Wärmepumpe und des Hauses abstimmen. Ein weiterer Pluspunkt ist die Kühlmöglichkeit der Wärmepumpe, diese habe ich aber bisher noch nicht ausprobiert und kann dazu noch nichts sagen (das Interview wurde bereits im Mai geführt).

Schwierigkeiten bei der Installation von Wärmepumpe und Solar

Während die Solaranlage innerhalb von nur zwei Tagen startklar war (trotz eines verwinkelten Dachs, wofür letztlich eine gute Lösung gefunden wurde), gab es bei der Inbetriebnahme der Wärmepumpe ein paar Anlaufschwierigkeiten. Der Aufbau selbst lief dank des professionellen Fachbetriebs, den wir ausgesucht hatten, schnell und war nach schon zwei Wochen abgeschlossen, aber bis die Wärmepumpe im Normalbetrieb laufen konnte hat es zwei, drei Monate gedauert. Das hatte den Grund, dass einige Komponenten schon im Voraus bestellt wurden und zum Zeitpunkt der Installation nicht alles auf demselben Stand war, sodass erst noch Updates durchgeführt werden mussten. Außerdem kam die Steuerung unserer Fußbodenheizung von einem anderen Hersteller, weshalb sie unabhängig vom Heizsystem der Wärmepumpe betrieben werden musste. Aber auch dafür haben wir letztlich eine Lösung gefunden.

Meine Tipps und Dinge, die ich nun anders machen würde
Beratung

Die Kombi-Lösung aus Wärmepumpe und Solaranlage ist wie gesagt sinnvoll, deshalb würde ich nach Möglichkeit zu einer gleichzeitigen Investition / Anschaffung raten. Was das Ganze noch optimieren würde, wäre eine bessere Abstimmung der Systeme aufeinander, sprich wenn Wärmepumpe und Solaranlage noch besser miteinander kommunizieren könnten. Denkbar wäre beispielsweise, dass die Wärmepumpe nicht zeitgesteuert, sondern bei Verfügbarkeit des Solarstroms arbeitet.

Ein weiterer Tipp, den ich geben würde: sich bei den Fachbetrieben gut informieren und umfassend mit dem Thema beschäftigen, außerdem mehrere Angebote einzuholen. Rückblickend hätte ich mich gerne mehr orientiert und mich nach weiteren Möglichkeiten umgehört. Und man sollte sich vorher überlegen, ob man den Platz für eine Wärmepumpe hat: Ich war anfangs überrascht von der Größe der Anlage innen und außen.

Mein persönliches Highlight: Per App Stromertrag und Verbrauch optimieren

Mein persönliches Highlight ist es, dass wir per Handy-App den Stromertrag und den Verbrauch immer im Blick haben. Es macht einfach ungeheuer Spaß beides täglich zu verfolgen und wir freuen uns über jede nicht aus dem Netz bezogene Kilowattstunde. Dadurch, dass wir den Verbrauch immer im Blick haben, verbrauchen wir Strom jetzt auch viel bewusster, d.h. wir schmeißen beispielsweise die Waschmaschine an, wenn wir gerade viel Ertrag durch die Sonne haben und vermeiden Stromverbrauch zu ungünstigen Tageszeiten. Die Transparenz durch die App führen zu einem bewussten Verbrauch. Das finde ich wichtig!

Screenshots aus Handy-App, mit der man den Stromertrag und -verbrauch einsehen kann. Der zweitletzte Screenshot zeigt einen mäßigen, der letzte einen optimalen Tag.

Wir bedanken uns ganz herzlich für das Interview! Gute Vorbereitung und umfangreiches Informieren ist das A und O, weshalb wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesem Interview / Erfahrungsbericht einen weiteren, praxisnahen Einblick in die Thematik geben konnten, um sich ein genaueres Bild zu verschaffen!

Das könnte dich auch interessieren …